Der Werwolf ist keine Erfindung von Hollywood. Er ist womöglich noch älter als gedacht, denn er könnte seinen Ursprung im Keltischen haben.
Bei den Kelten war der Hund von besonderer Bedeutung. Der Hund wurde bei den Kelten genauso wenig verspeist wie bei uns, aber die Kelten waren keine Vegetarier. Hunde sind womöglich schon bei den antiken Kelten wegen der Zuordnung als Raubtier als Verzehrtier ausgeschlossen.
Der Hund als klassischer Helfer bei der Jagd war den Menschen schon lange ein Wegbereiter. Womöglich wurden Hunde deshalb in einen höheren Rang in der willkürlichen erscheinenden Tierordnung eingefügt.
Bei den Kelten gab es ein Äquivalent zum Kerberus. Einen Hund mit Schlangenschwanz, der offenbar ein Wächter zur Anderwelt war. Auch Lug, der Sonnengott, trug den Beinamen Mac Cuinn, was so viel bedeutet wie Sohn des Hundes. Heute wäre das vielleicht eine Beleidigung, doch damals war es eine Auszeichnung.
Der Hund hatte auch gewisse magische Züge. So wurde beispielsweise rohes Hundefleisch auf der Steinplatte hinter der Tür gelegt. (Es wurde aber auch Katzen- oder Schweinefleisch genutzt.) Darauf folgte ein Beschwörungsritual und am nächsten Tag sollte sich ein Wunsch erfüllen. Sollte der Wunsch dennoch ausbleiben, muss man ihn in die Hände singen und diese an die Wand legen.
Ein Ritual, auch bei Flüchen, implizierte eine gewisse Asymmetrie. Man stand auf einem Fuß, hatte ein Auge geschlossen oder nutzte nur eine Hand. Das findet sich auch bei den Germanen. Der Hauptgott Wodan hatte eine Augenklappe. Diese Asymmetrie verlieh ihm womöglich die magischen Kräfte.
Des Weiteren sollen Talismane von Tieren stammen. Diese sollen Unheil abwenden oder vor bösem Zauber schützen. Dafür nutzt man auch Tierzähne wie von Hunden. Auch Muscheln, Bernstein oder Spinnwirteln wurden über die Jahrhunderte eingesetzt. Die runde Form machte es wohl aus. Aus dem Schädel des Hundes (oder anderer Tiere dieser Größe) kann man außersdem die Zukunft lesen.
Der Hund war also eher positiv besetzt damals und so gab es auch den Hundmensch. Das urirische Wort dafür ist Barrokunos. Der Mann vereint quasi die Kräfte eines Menschen mit denen eines Hundes. Der keltische Gott Cernunnos wird als Mensch mit Hirschgeweih dargestellt. Diese Mischwesen waren also durchaus positiv konnotiert.
Es waren vermutlich die Christen, die diese Figuren dämonisiert haben. So veränderten sie das Narrativ zum Schlechten, um ihren Gott triumphieren zu lassen. Das gibt es in der Geschichte der Christianisierung des öfteren. Krampus ist ein Beispiel dafür, aber auch andere Gottheiten wurden dämonisiert, um die Menschen dem Christentum zuzuführen. Diese Dämonisierung funktioniert auch heute noch prima, man denke an die Geflüchteten, die Arbeitslosen oder die Roten Socken.
Seit dem Christentum ist der positiv besetzte Hundmann zur Bestie geworden, der Menschen frisst und zu Vollmond Unheil stiftet. Er ist verflucht, weil er nicht dem Christentum entspricht. Der Vampir kommt übrigens aus dem slawischen Glauben.
Verpass nicht, Dir den Roman „Unsere Götter waren noch nie so stark!“ zu holen.
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